Der Homberger Marktplatz ist im Zuge der Hessentagsvorbereitungen sehr schön gestaltet worden. Diese erhebliche öffentliche Investition hat aber bislang wenig dazu beigetragen, dass die Dienstleistungs- und Einzelhandelsfunktionen an diesem zentralen Platz davon profitieren konnten.
Leere Schaufenster und brachliegende Einzelhandelsflächen sind ein deutlicher Beweis.
Ursachen:
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Vordergründig hat diese Entwicklung sicherlich auch mit der Ausweisung der Fußgängerzone im Marktbereich zu tun.
Viel entscheidender ist aber die Tatsache, dass immer weniger Menschen aus Homberg und Umgebung objektiv oder subjektiv zum regelmäßigen Einkauf im Marktbereich Veranlassung haben.
Viele Waren und Dienstleistungen für den täglichen Bedarf gibt es kaum noch im Marktbereich, dafür umso reichlicher, bequemer und billiger in den Erlebniskaufburgen am Stadtrand.
Ein „lebendiger Wochenmarkt“ als Lösungsbeitrag ?
Diese Vision wird gern auf den schönen, leeren Marktplatz projeziert.
Tatsache ist: Der Homberger Wochenmarkt ist mausetot, weil sich hier seit Jahren die Katze in den Schwanz gebissen hat: Viele wollten ihn, aber (kaum k)einer ging hin.
Hier liegt das Kernproblem und zugleich der Schlüssel für einen Lösungsansatz !
Solange wie Einzelhandels- oder Dienstleistungsprojekte im Marktbereich in erster Linie für die Allgemeinheit und insbesondere für den Tourismus als wichtig erachtet, von der heimischen Bevölkerung aber wenig oder kaum genutzt werden, ist jede gut gemeinte Idee zum Scheitern verurteilt !
Unser Vorschlag: Ein Mitgliederladen auf dem Marktplatz !
Wenn wir uns mit der Schaffung eines attraktiven Waren- und Dienstleistungsangebotes mit frischen Biolebensmitteln im Marktbereich auseinandersetzen, dann stellt sich für den Standort Homberg nach den vorgenannten Erfahrungen zentral die Frage nach dem richtigen Betriebskonzept.
Wir brauchen nicht nur ermutigende Worte (und ggfls. öffentliche Fördergelder), sondern vor Allem KundInnen die ein konkretes, persönliches Interesse an unserem Angebot haben.
Nach bundesweiten Erfahrungen mit derartigen Ladenkonzepten brauchen wir mindestens 200
Einzelpersonen, die bereit sind, durch ihre Mitgliedschaft und den regelmäßigen Einkauf ein Stück Verantwortung für dieses Projekt – und damit auch für Impulse für die Innenstadtentwicklung- mitzutragen.
Verschiedene Rechtsformen – eindeutige Vorteile für aktive BürgerInnen und die Innenstadt !
Es gibt verschiedene Organisationsformen angefangen von Vereinen, Genossenschaften , Interessensgruppen.....
Gemeinsam ist allen eine ähnlich finanzielle Struktur:
Es gibt regelmäßige monatlich Mitgliederbeiträge zur Deckung der laufenden Kosten wie Miete, Personal, Nebenkosten. Zwischen 15-20€ pro Person , Kinder weniger.
Eine einmalige Einlage für den Warenbestand als zinsloses Darlehen welches nach Beendigung der Mitgliedschaft zurückbezahlt wird (ca. 30€/Person)
Eventuell eine einmalige Aufnahmegebühr (ca. 20-30€ pro Person)
Durch diese gemeinsam getragene finanzielle Verantwortung ist es möglich, die Waren mit einem nur geringen Aufschlag (für Verderb und Rücklagen) zu verkaufen. In Abhängigkeit vom erzielten Umsatz wachsen auch die wirtschaftlichen Vorteile für die Mitglieder, da der Gewinn nicht privatisiert wird.
Preis- und Kostenkalkulationen sowie die Wareneinkaufspolitik ist für die Mitglieder transparent.
Darüber hinaus ist das Waren- und Dienstleistungsangebot selbstverständlich auch öffentlich zugänglich – mit regelmäßigen Öffnungszeiten. Allerdings müssen Nichtmitglieder einen höheren Preis zahlen.
Wir sind gespannt auf die Rückmeldungen und hoffen, dass diese Anregung in Homberg auf fruchtbaren Boden fällt.
Wer sich an dem Projekt beteiligen will oder nähere Infos möchte, sollte sich bei uns melden !